Mein Name ist Oliver Happ. Ich habe mit 16 Jahren angefangen zu rauchen. Zunächst aus Neugier, während einer Klassenfahrt.
Dazu muss ich sagen, dass das Rauchen in meiner Schule zu dieser Zeit nicht sonderlich angesagt war. Geraucht, um irgendwie dazu zu gehören, hatte ich nicht.
Nach zwei drei Jahren war ich ein starker Raucher, eine Schachtel Zigaretten war die übliche Tagesdosis, bei Partys konnte das auch mal mehr werden.
Grundsätzlich habe ich sehr gerne geraucht, die Zigarette entspannte mich, regte mich an, gehörte einfach immer mit dazu.
Ich hatte nie versucht, mit dem Rauchen aufzuhören und auch nie irgendwelche rauchfreien Zeiten.
In den letzten zwei Jahren meiner Raucherzeit machte ich mir allmählich Sorgen wegen meiner Gesundheit. Ich hatte zwar keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen, aber ich rauchte mittlerweile eine ganze Packung Tabak am Tag, etwa 40 Zigaretten und wusste, dass dies früher oder später ersthafte gesundheitliche Folgen für mich haben würde.
Und dann war das noch etwas.
Mir wurde klar, dass ich abhängig vom Tabak war. Und zwar richtig krass. Es gab eine Situation, in der ich nachts wach wurde und keinen Tabak mehr hatte.
Ich bin dann um 3 Uhr nachts zu einem „Späti“ gelaufen, (das sind in Berlin Kioske, die rund um die Uhr geöffnet sind) um etwas zu rauchen zu kaufen.
Das empfand ich als demütigend. Und mir wurde klar, dass die Zigarette meinen Alltag bestimmt.
Nun saß ich da in meinem Dilemma, einerseits empfand ich Rauchen nach wie vor als Genuss. Ich rauchte noch immer gerne. Andererseits wollte ich weniger rauchen, wusste aber, dass dies bei mir nicht klappt. Ganz aufzuhören, davor hatte ich richtig Angst.
Ich befürchtete, damit nun für den Rest meines Lebens auf etwas Gutes verzichten zu müssen, stets im Mangel zu sein.
Nachdem ich das Buch von Allen Care gelesen hatte, versuchte ich es einfach mal.
Aufhören. Ich hätte ja jederzeit wieder anfangen können.
Ich habe mich für zwei Wochen in eine rauchfreie Umgebung begeben (herzlichen Dank an dieser Stelle an das Yoga Vidya Zentrum im Westerwald, wo es weit und breit keinen Zigarettenautomaten gibt) und habe es einfach getan.
Ja, es war in der Tat einfach. Nicht mehr rauchen.
Leicht war manchmal nicht. Ich hatte mit Entzugserscheinungen zu tun und mein Körper entgiftete. Und auch das macht sich stark bemerkbar und fühlte sich sehr unangenehm an.
Aber es war nicht so schlimm, wie ich es mir ausgemalt hatte.
Das war 2009, kurz vor meinem 40 Geburtstag. Das wertvollste Geschenk, dass ich je zum Geburtstag bekam.
Nach und nach erlebte ich die Freiheit vom Rauchen. Die habe ich wirklich wie eine Erlösung erlebt!
Und erlebe sie heute noch immer so.
Nach 5 Jahren beschäftigte ich mich im Rahmen meiner zweiten Hypnoseausbildung eher nebenbei auch mit dem Thema Tabakentwöhnung. Und ich dachte mir, wenn ich das geschafft habe, dann schaffen andere das auch.
Und so beschäftigte ich mich intensiv mit dem Thema, machte einige Weiterbildungen und begann dann 2015 damit, Menschen einzeln oder in Gruppen dabei zu unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören.
Ich freue mich für alle, denen ich Mut machen konnte, diesen Schritt zu gehen.
Und für alle, die den Schritt jetzt gehen werden.
Herzlichen Glückwunsch, dass du dich entschlossen hast, mit dem Rauchen aufzuhören.
Du schaffst das!